Das Kinderzentrum Wellritzhof –
Ein Zufluchtsort im Westend?
Das Kinderzentrum Wellritzhof –
Ein Zufluchtsort im Westend?
Inmitten des Wiesbadener Westends liegt versteckt in der Wellritzstraße das Kinderzentrum Wellritzhof. Anhand von Einblicken in den Alltag und die pädagogische Arbeit dieser Institution, wird im folgenden Beitrag die Notwendigkeit des Wellritzhofes für das Westend dargestellt. Denn gerade in diesem dicht besiedelten und bebauten Stadtteil wird eine Nische für Kinder, ein Zufluchtsort, benötigt.
Lena Rätz
Ein Gemisch aus verschiedenen Sprachen, geschäftigem Treiben und trubeliger Stimmung kann man bei der Ankunft in der Wellritzstraße im inneren Westend wahrnehmen. Verschiedenste Gerüche aus den umliegenden Restaurants, Bistros und Lebensmittelgeschäften, die allerhand köstliche Speisen anbieten, strömen den Passant:innen entgegen. Kaum ein freier Platz ist auf den Terrassen zu entdecken, die sich bis zur Straßenmitte erstrecken. Sie bieten einen beliebten Treffpunkt zum Reden und zum Beisammensein. Hier auf der Straße spielt sich das alltägliche Leben ab, wie man es in einem Stadtviertel mit „ausgeprägt hoher Durchwanderungsmobilität“ (Nachhaltige Stadtentwicklung Hessen 2021) gar nicht anders erwarten kann.
Das innere Westend präsentiert sich bei einem Blick auf die Stadtkarte eng und verwinkelt. In der besonderen Dichte der Häuser und Höfe fällt ein Gebäude sofort auf: das Kinderzentrum Wellritzhof. Durch die markante kreisrunde Bauweise hebt es sich deutlich von seiner Umgebung ab und wirkt wie eine offene Nische inmitten der engen Häuserblocks. Eine andere Perspektive ergibt sich für Passant:innen auf der Wellritzstraße: Zwischen einem Handyshop zur rechten sowie einem Juwelier und dem Wellritz-Grill zur linken Seite, liegt versteckt der Hofeingang zum Wellritzhof. Von der Straße aus weist lediglich eine kleine Figur, der „Jonglierflo“, auf den Weg hin. Das Maskottchen spricht gezielt eine bestimmte Bevölkerungsgruppe an: die Kinder des Stadtteils, denen hier ein Raum zur Entfaltung geboten wird (Landeshauptstadt Wiesbaden 2019).
Heute ist ein sonniger Tag mit strahlend blauem Himmel und man kann fröhliche Kinderstimmen vernehmen, die sich mit dem Trubel der Wellritzstraße vermischen. Die umliegenden schützenden Häuser werfen Schatten in den Hofeingang, an dessen Ende sich, abgeschirmt vor vorbeiziehenden Blicken, eine „grüne Oase“ (Wiesbaden 2021a) erahnen lässt. Dort wartet bereits Herbert Cartus auf mich, der als Pädagoge des Wellritzhofes bekannt ist. Obwohl Cartus nach 33 Jahren Tätigkeit im Kinderzentrum seit Oktober 2019 im Ruhestand ist (vgl. Aslan 2019), steht er noch in tiefer Verbundenheit mit dieser Institution (vgl. Interview Cartus 2020), denn er hat zahlreiche Generationen von Kindern begleitet, Familiengeschichten erfahren und den Wandel des Wellritzhofes und der Wellritzstraße mitgeprägt.
Wir stehen nun im Wellritzhof. An diesem Ort, der Wellritzstraße Hausnummer 21, bietet das Kinderzentrum seit zwölf Jahren den Kindern des Viertels die Möglichkeit, ihre Talente und Fähigkeiten kennenzulernen sowie ihre Identität und Zugehörigkeit innerhalb der Gesellschaft zu festigen. Als „elternfreie Zone“ (Interview Cartus 2020) stehen die Bedürfnisse der Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren an erster Stelle, beschreibt Herbert Cartus. Dafür öffnet der Wellritzhof unter der Woche täglich ab 15 Uhr seine Türen. Neben dem spielerischen Angebot bekommen Kinder vor allem die Möglichkeit ihre familiären Probleme und Konflikte des Alltags zeitweise hinter sich zu lassen, was sich im übrigen Viertel als sehr schwer erweist.
Ich folge Herbert Cartus durch das Tor und wir gelangen in den Hinterhof, den wir uns nun genauer anschauen: Er wird zum einen durch das Gebäude des Kinderzentrums selbst geprägt, dessen runde Zirkusarena weit in den Hof ragt, zum anderen durch die hier ebenfalls ansässigen Seniorenwohneinheiten. Beide Institutionen sind nicht nur baulich, sondern auch durch die Außenanlage und den Spielplatz miteinander verbunden (vgl. Interview Cartus 2020). Um den Grundbedürfnissen beider Generationen, Kindern und Senior:innen, gerecht zu werden, ist der Wellritzhof im Jahr 2009 zu einem soziokulturellen Gemeinschaftszentrum vereint worden (vgl. Wiesbaden 2021b). Diese Verbindung dient bis heute zur „städtebauliche[n] Aufwertung, zur Verbesserung der Grün- und Freiflächenausstattung sowie zur Erweiterung der kulturell-künstlerischen und der bewegungsorientierten Infrastruktur im Stadtteil“ (vgl. Wiesbaden 2021b). Während mir Herr Cartus berichtet, erscheint plötzlich ein junges Mädchen neben mir. Ihre Mutter hat sie bis zum Hoftor begleitet. Nun verabschiedet sich das Kind und rennt, ohne sich noch einmal umzuschauen, zu einer Gruppe weiterer Mädchen, die etwas versteckt hinter schützenden Sträuchern zusammen mit ihren Betreuerinnen an einem Tisch basteln (vgl. Projekt Urbane Nischen, Protokoll). Sie scheinen uns gar nicht wahrzunehmen, denn sie sind extra zum Mädchentag gekommen, der einmal in der Woche vom Kinderzentrum angeboten wird. Conni Dinges, die Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums und seit mehr als 30 Jahren im Stadtviertel engagiert, erläutert die Idee dieses Angebots:
„Das haben wir dem Umstand zu verdanken, dass die Kolleginnen sehr, sehr viel Elternarbeit leisten und diese überzeugen, dass es gut für die Mädchen ist neue Impulse zu erhalten. Dann haben wir noch eine Fördergruppe, die auch bewusst von einer weiblichen Förderkraft durchgeführt wird, mit der Idee, dass die Mädchen, die daran teilnehmen, hinterher auch noch die Möglichkeit haben hier am Freizeitbereich teilzunehmen“ (Interview Dinges 2020).
Die geschlechterspezifische Arbeit spielt eine wichtige Rolle im Alltag des Kinderzentrums: „Den Mädchen die Möglichkeit zu geben sich zu treffen, ohne dabei auf Jungs zu stoßen, das eröffnet einen neuen Schutzraum“ (Interview Cartus 2020). Dieser Schwerpunkt soll die Perspektive der Kinder erweitern, indem diese beispielsweise auch Einblicke in handwerkliche Tätigkeiten erhalten. Hierbei geht es vor allem darum, einen weiteren Blickwinkel zu vermitteln, der nicht aus der Familie, der Schule oder ihrem Alltag stammt (vgl. Interview Dinges 2020). Damit die Jungen nicht zu kurz kommen, erhalten diese im Gegenzug einen Jungentag, an dem in erster Linie das sportliche Angebot sehr viel Anklang findet (vgl. Interview Dinges 2020). Wie reagiert der Wellritzhof auf Leerstellen und Diskrepanzen, die das übrige Viertel nicht füllen kann? Weshalb ist es denn überhaupt nötig einen Schutzraum zu eröffnen? Dazu müssen wir uns zunächst das Viertel einmal genauer anschauen:
„Das innere Westend kann man ein bisschen vergleichen, wenn man Berliner Stadtteile als Vorbild nimmt. Dann ist das innere Westend von der Bevölkerungszusammensetzung und sozialen Schichtung mit Neukölln zu vergleichen. Das äußere Westend ist eher wie der Prenzlauer Berg“ (vgl. Interview Dinges 2020).
Wie es um das innere Westend steht, ist ein offenes Geheimnis. Aus der Sozialraumanalyse der Stadt Wiesbaden geht hervor, dass der Lebens- und Erfahrungsraum sehr beengt ist. Als Stadtteil mit stark transitorischer und daher ständig wechselnder Bevölkerungszusammensetzung bietet der Altbaubestand des Viertels zwar günstigen Wohnraum für die 18,3 % Großfamilien, dieser reicht als Lebensraum jedoch nicht aus (vgl. Landeshauptstadt Wiesbaden 2019). 8613 Bewohner:innen (Stand 31.12.2019) aus mehr als 100 Nationen haben im Durchschnitt eine prekäre Wohnraumversorgung von 0,4 Quadratmetern (vgl. Landeshauptstadt Wiesbaden 2019). Auch auf der Homepage beschreibt die Stadt Wiesbaden das innere Westend als „innerstädtisches Altbau-Wohngebiet mit zum Teil mangelhafter, erneuerungs- und modernisierungsbedürftiger Bausubstanz“ (Wiesbaden 2021c). Was bedeutet das für den Erlebnis-, Erfahrungs- und Spielraum von Kindern? Was sind die Folgen, wenn die Struktur eines Stadtviertels keine Möglichkeiten zur Entfaltung der kindlichen Bedarfslage bereitstellt? Im inneren Westend zeigt sich das sehr deutlich.
Um 1900, einer Zeit der Urbanisierung und Industrialisierung, verbrachten Kinder die meiste Zeit ihres Tages auf den Straßen und Plätzen der Stadt. Daher bezeichnet man diese Zeit auch als „Straßenkindheit“ (Zinnecker 2001, 36). Dabei stand den Kindern aber keineswegs die ganze Stadt als Spielplatz offen. Welche Straßen wie genutzt werden konnten, orientierte sich vielmehr an der Zugehörigkeit zu den sozialen Klassen innerhalb des Stadtgefüges (vgl. Zinnecker 2001, 37). (Verlinkung Miriam Lingnau) Im Verlauf des 20. und 21. Jahrhunderts hat eine allmähliche „Verhäuslichung der Kindheit“ stattgefunden (vgl. Zinnecker 2001, 27). Durch die steigende Nutzung von Medien, übergreifenden Angeboten von Ganztagsschulen und fehlenden Spielflächen sowie die übermäßige Verkehrsbelastung innerhalb von Städten, hat sich die Lebenswelt von Kindern immer mehr in geschützte Räume verlagert. Für das innere Westend ergibt sich daraus ein Dilemma: Aufgrund der Enge und Knappheit des Wohnraums für meist große Mehrgenerationenfamilien (vgl. Landeshauptstadt Wiesbaden 2019) fehlt es den Kindern in einer verhäuslichten Lebenswelt schlicht an Platz. Eine Rückkehr zur Straßenkindheit, um dieser wohnlichen Enge auszuweichen, ist jedoch kaum möglich. Denn dieser Teil des Viertels hält, abgesehen von dem Platz der Deutschen Einheit (Verlinkung Jana Gries) als einzige Quartiersanlage, zu wenige Freiflächen bereit, um eine Nische für alle Anwohner:innen bereitzustellen. Gerade jüngere Kinder des Viertels bekommen dabei zu wenig Beachtung – obwohl bekanntermaßen knapp etwa 50% von ihnen in Kinderarmut leben (vgl. Landeshauptstadt Wiesbaden 2019). Sie sind regelrecht „im inneren Westend eingeschlossen, weil sie nicht über [die stark befahrenen Straßen, L.R.] Bismarckring oder die Schwalbacher Straße hinaus dürfen“ (Interview Cartus 2020). Der Wellritzhof ist daher ein Zufluchtsort für viele Kinder und Jugendliche (vgl. Interview Dinges 2020).
Der Wellritzhof – Vom Erlebnisraum zum Zufluchtsort?
Was muss ein Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche erfüllen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden? Um dieser Frage nachzugehen begeben wir uns zum Jugendzentrum Georg-Buch-Haus. Über die Wellritzstraße machen wir uns auf den Weg Richtung Hausnummer 38.
Das halbe Viertel scheint sich hier auf der Straße zusammengefunden zu haben (vgl. Projekt Urbane Nischen, Protokoll). Herbert Cartus sowie auch Conni Dinges sind zwei bekannte Gesichter im Viertel und so bleibt es nicht aus, dass wir an der ein oder anderen Ecke für eine kurze Begrüßung stehen bleiben. Denn gerade die Netzwerkarbeit ist sehr wichtig. Die Kolleg:innen versuchen sich so oft es geht auf der Straße zu zeigen, um als Vermittler:innen zwischen den Institutionen Kinder- und Jugendzentrum sowie den Bewohner:innen des Viertels zu agieren. Besonders hilfreich sind dabei die Spiele- und Kulturaktionen, die auf offener Straße stattfinden und zur „mobilen Arbeit“ [1] gehören. Auch Stadtteilfeste wie die Kulturtage Westend im Herbst ermöglichen einen leichteren Zugang zum Kinder- und Jugendzentrum, ebenso zu anderen Institutionen, wie dem Mädchentreff oder dem Stadtteilbüro Kubis (vgl. Interview Dinges 2020). „Der Zugang zu Einrichtungen findet oft über Personen und nicht über Schilder oder Flyer statt. Letztere sind ein Hilfsmittel, die an Personen gekoppelt werden müssen, die man kennt, denen man vertraut, ansonsten funktioniert dieser Zugang oft nicht“ (Interview Dinges 2020).
Wir sind in der Zwischenzeit vor dem Georg-Buch-Haus angekommen. Im Gegensatz zum verborgenen Wellritzhof ragt es mit seiner wuchtigen und zugleich repräsentativen Architektur aus der Wellritzstraße hervor. Um 1880 errichtet, diente es nach Fertigstellung als Schule des lokalen Gewerbevereins. Das Gebäude ist eng mit der Geschichte des demokratischen Neubeginns in der Stadt verbunden: 1946 fand hier die erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung und die Verabschiedung der hessischen Landesverfassung statt. In den 1980er Jahren sollte der imposante Bau eigentlich abgerissen werden, um mit der freiwerdenden Fläche dem bis heute anhaltenden Parkplatzproblem entgegenzuwirken. Seinen heutigen Namen verdankt das Haus dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt (1960 –1968), Georg Buch, der sich als Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg für den demokratischen Neuanfang in Wiesbaden eingesetzt hat.
Heute befinden sich hier neben dem Jugendzentrum im ersten Stock auch eine Kita im Untergeschoss und eine Schauspielschule im oberen Stockwerk. Doch nicht nur das. Ansässig sind hier außerdem: die Grundsicherung für geflüchtete Menschen; ein Projekt der Bauhauswerkstätten, das Jugendliche ohne Schulabschluss unterstützt; syrische und türkische Vereine; die Familienbildungsstätte von der Arbeiterwohlfahrt sowie ein Kinder-Elternzentrum mit niedrigschwelligem Angebot für die Menschen im Stadtteil (vgl. Interview Dinges 2020). „Es ist ein wirklich sehr, sehr buntes Gemisch und auch eine sehr gute Kommunikation zwischen all den Nutzer:innen, die sich hier im Haus befinden“ (Interview Dinges 2020). Bis zum Jahr 2009 war das Kinderzentrum hier ebenfalls untergebracht, beginnt Herbert Cartus und berichtet über die Anfänge des Kinder- und Jugendzentrums:
„Bei der Kindertagesstätte Bertramstraße am Platz der Deutschen Einheit, da wo heute der Bolzplatz ist, gab es vor über 30 Jahren einen Abenteuerspielplatz. Es handelte sich dabei um einen Ort, wo Kinder die Möglichkeit hatten am Feuer zu spielen und Hütten zu bauen. Dann kam die Idee auf, dass eine Kita dort errichtet werden soll. Aus Platzgründen wurde diese Möglichkeit aber verworfen, denn für eine Kita braucht man Platz und der ist im Westend sehr begrenzt, was sich auch bis heute noch nicht geändert hat. Deswegen hat man [in den 1980er Jahren, L.R.] beschlossen das ,Haus der Jugend‘, das damals noch am Elsässer Platz ansässig war und die neue Kita im Georg-Buch-Haus in der Wellritzstraße zusammenzuführen“ (Interview Cartus 2020).
Unter dem gemeinsamen Namen „Kinder- und Jugendzentrum Georg-Buch-Haus“ wurden die beiden Institutionen dann unter einem Dach vereint. „Die Idee war es, eine Art niedrigschwellige Volkshochschule für die Menschen hier in diesem Stadtteil einzurichten“ (Interview Dinges 2020). Die in den 1990er Jahren noch für Autos gesperrte Walramstraße, die sich mit der Wellritzstraße kreuzt, stellte einen zusätzlichen Freiraum dar. Über eine Stahltreppe, die vom Kinder- und Jugendzentrum nach unten führte, konnte die Walramstraße direkt erreicht werden. Da die Nachfrage während dieser Zeit vor allem bei den Jugendlichen sehr hoch war, wurden die Außentreppe sowie die umliegenden Hauseingänge zu einem beliebten Treffpunkt. Diese Fußgängerzone wandelte sich an Freitagen zu einer Kulturbühne des Viertels und so konnte die freie Fläche von Vereinen des Westends zum Flamencotanzen und Breakdance genutzt werden. Die Besucher waren dabei ein buntes Gemisch aus allen Generationen, die dort die Möglichkeit hatten sich zu begegnen und treffen (vgl. Interview Dinges 2021). Durch die Knappheit des Wohnraums im gesamten inneren Westend bot jene autofreie Straße für alle Anwohner:innen einen Freiraum.
„Man muss sich das so vorstellen, dass gerade in den Abendstunden eine Art Treffpunkt entstanden ist. Die Anwohner:innen haben sich dann nach massiven Beschwerden irgendwann durchgesetzt und die Straße wurde wieder zu einer Durchfahrtstraße umgebaut“ (Interview Cartus 2020).
Das ist bis heute so geblieben. Der Grund für diese Konfliktlage war, dass zwei Positionen mit unterschiedlichen Bedürfnissen aufeinandergeprallt sind. Zum einen hat das Kinder- und Jugendzentrum die Möglichkeit für sich eingefordert, diese zusätzliche Freifläche für seine Bedürfnisse zu beanspruchen, auf der anderen Seite standen die Ansprüche der Anwohner:innen (vgl. Interview Cartus 2020). Bereits zu diesem Zeitpunkt war das Platzproblem im Viertel hochaktuell.
Der stetige Zuzug von Familien mit Kindern im Viertel nach der Jahrtausendwende ließ auch den Bedarf nach kindgerechtem Freiraum im Stadtteil immer akuter werden. Ein Projekt im Rahmen des Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ [2] bot die Gelegenheit zur Weiterentwicklung des inneren Westends. In Kooperation mit dem Amt für Soziale Arbeit konnte das Kinderzentrum aus dem Georg-Buch-Haus in ein neu zu bauendes Gebäude in der Wellritzstraße 21, dem heutigen Standort, übersiedeln.
Im Jahr 1861 war die Wellritzstraße noch als „Faulweidenbornweg“ (Russ 2005, 10) bekannt und wurde erst im Zuge der Stadterweiterung als Straße ausgebaut. Noch um 1888 erhob sich „jenseits der kimbelwies […] schwarz und undurchdringlich“ der Wiesbadener Gemeindewald „Welderatis“, von dem die heutige Wellritzstraße ihren Namen erhalten hat (vgl. Emde 1939). Wir können heute nur noch erahnen wie der Wald einmal ausgesehen hat. Denn statt dicht gewachsener Bäume finden sich heute dicht aneinandergereiht parkende Autos, schwarz und undurchdringlich, in den Straßen. Genau dort, wo vor 150 Jahren mit der Zurückdrängung der Natur ein neuer Stadtteil entstand, kam zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Frage auf, wie man der Stadt wieder ein Stück Natur zurückgeben kann. Dieser Ansatz liegt schließlich dem naturpädagogischen Schwerpunkt des Kinderzentrums zugrunde. Im Zeitraum von 2003 bis 2009 fanden konkrete Planungen und entsprechende Umbauschritte statt, um eine freie Fläche als Baugrund zu schaffen. Denn der Hinterhof der Wellritzstraße 21 war in damaligen seiner Funktion vor allem ein Parkplatz. 2009 wurde dann ein Architekt beauftragt, in Partizipation mit den Mitarbeiter:innen des Kinderzentrums, das Außengelände zu gestalten. Dieses konnte im Jahr 2018 zu einem Naturspielplatz umgebaut werden.
Infolge dieser Umbaumaßnahmen entwickelte sich das Außengelände jedoch zu einem „architektonisch durchgestylten Hinterhofgarten“ (Stuz 2018), der der Forderung nach einem „kindgerechten“ Ort (Interview Cartus 2020) nicht entsprach, berichtet Herbert Cartus. Um alle Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen zu können, wurden diese bezüglich ihrer Wünsche und Vorstellungen befragt und die Ergebnisse in einer sogenannten „Lebensweltanalyse“ [1] zusammengefasst (Interview Dinges 2020). Die Lebenswelt von Kindern steht „in engem Bezug zu ihrem konkreten Stadtteil, zu ihren Treffpunkten, Orten und Institutionen“ (Lebensweltanalyse Wild, wild West 2000), erzählt Cartus. Unter dem Motto „Meine Tante aus Amerika“ erkundeten 28 Kinder einer vierten Klasse der Riederbergschule im Jahr 2016 das Viertel. Gewappnet mit einem Fotoapparat dokumentierten sie ihre Lieblingsplätze und beschrieben so ihre Lebens(um)welt (vgl. Interview Cartus 2020). Die Auswertung dieser Analyse erfasste auf spielerische Art und Weise das, was in der Gestaltung des Außengeländes bedacht werden sollte und was im Stadtviertel zu wenig oder gar nicht vorhanden war. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Naturspur“ für Natur- und Erlebnispädagogik entstand entsprechend der Wünsche ein Gelände mit Hexenhäuschen, das zum Verstecken einlädt und einen Rückzugsort bietet, ein Bachlauf, eine Kräuterspirale, ein Grill und viele weitere Spiele- und Klettergerüste (vgl. Mittermeier 2018).
Zu den täglichen Aufgaben der Pädagog:innen des Wellritzhofes zählt es das Verhalten der Kinder zu beobachten und zu begleiten (vgl. Interview Cartus 2020). Die Lebensweltanalyse wird dabei als Methode angewandt, um nach Bedarf veränderte Bedürfnisse der Kinder zu ermitteln. So fand im Jahr 2000 ebenfalls eine Lebensweltanalyse unter dem Titel „Wild, wild West“ statt (vgl. Lebensweltanalyse Wild, wild West 2000). Diese ging unter anderen den Themen nach: „Hier würde ich gerne spielen, darf ich aber nicht!“; „Wenn es draußen dunkel wird, habe ich Angst, wenn ich hier vorbei muss…“; „Hierher gehe ich gar nicht gerne spielen…“ (Lebensweltanalyse „Wild, wild West“ 2000). Die Antworten der Kinder fielen dabei zwar sehr vielfältig aus, zeigten jedoch deutlich auf, weshalb dringend ein Schutzraum für die Kinder des Viertels benötigt wurde. Vor allem das Thema „Angst“ stand hier im Fokus (vgl. Interview Cartus 2020). Neben großen Kampfhunden waren es auch oft ältere Jugendliche, die die jüngeren Kinder verängstigt haben, was im Umkehrschluss auf den fehlenden Platz für Jugendliche innerhalb des Viertels zurückzuführen ist. Das Fehlen von Büschen und Bäumen, dafür aber jede Menge Müll und fahrende Autos machen deutlich, dass die Möglichkeit „sich ganz bewusst zu verstecken“ benötigt wurde (Interview Cartus 2020). Neben diesen Aspekten gilt es auch die Kinder zu fördern:
„Wir haben festgestellt, dass manche Kinder und Jugendlichen einfach ein Koordinationsproblem haben. Sie bewegen sich zu wenig und daher versuchen wir Bewegungsanreize zu setzen. Sie an verschiedene Sportarten heranzuführen. Das ist schwierig, weil es wenige Waldflächen im Stadtteil gibt. Deswegen versuchen wir rauszufahren und mit ihnen klettern zu gehen. Projekte außerhalb des Stadtviertels durchzuführen“ (Interview Dinges 2020).
Das alles sind Aspekte, die das Kinderzentrum zu einem Zufluchtsort machen. Für Kinder denen es „zuhause zu eng ist, zu viel ist. Wo sie nochmal andere Ansprechpersonen finden, wo sie neue Impulse für ihr Leben kriegen“ (Interview Dinges 2020). Der Begriff ,Zufluchtsort‘ ist häufig negativ konnotiert: „Zufluchtsort hört sich sehr nach Flucht an“, sagt Herbert Cartus (vgl. Interview Cartus 2020). Gerade, weil im gesamten Viertel 49,2 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben (vgl. Amt für Statistik und Stadtforschung Wiesbaden 2020) und im inneren Westend 12,9 % der Menschen mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus leben (vgl. Landeshauptstadt Wiesbaden 2019), liegt das Thema ,Flucht‘ beziehungsweise ,Zuflucht finden‘ im Erfahrungsbereich der Menschen. Auch wenn es für die Kinder keine direkte Flucht aus dem Viertel ist und der Wellritzhof nicht unmittelbar dem Überleben dient, so kann dieser dennoch als Zufluchtsort bezeichnet werden. Denn nach Zuflucht zu suchen, kann auch bedeuten, dem eigenen Alltag zu entfliehen und an einem anderen Ort Schutz und Rückzug zu finden.
Wenn wir uns mit diesem Wissen das Kinderzentrum noch einmal betrachten, so kann hier von einem Zwischenraum gesprochen werden, der im Zuge der Stadtteilentwicklung zu einem „Sozialraum“ [4] umgestaltet wurde (Reutlinger 2009, 18). Ein Ort also, der durch die Kinder und die Betreuer:innen des Kinderzentrums in ständigem Wandel ist und gestaltet wird (vgl. de Certeau 1988, 218). Dieser Idee folgen auch die Ansätze der Lebensweltanalyse, die als Grundlage für eine „raumbezogene Kinder- und Jugendarbeit“ (Deinet 2010, 59) verstanden wird.
Wenn innerhalb eines Sozialraumes verschiedene Nationalitäten und Lebensentwürfe aufeinandertreffen, so gilt es diese miteinander bekannt zu machen, sprachliche Hürden zu überwinden und die kulturelle Vielfalt gemeinschaftlich zu gestalten. Der Wellritzhof setzt dabei auf ein Konzept, um Begegnungen zu schaffen. Diese Begegnungen gestalten sich in Form der Angebote, die durch die Mitarbeiter:innen des Wellritzhofes bereitgestellt werden (vgl. Interview Cartus 2020). Laut Herbert Cartus habe dieses Konzept starke Ähnlichkeiten mit einem Koch: „Wir bauen [eine Art, L.R.] Büffet auf und daran können sich die Kinder bedienen“ (Interview Cartus 2020). Einflussnehmend sind dabei nicht nur die Mitarbeiter:innen. Auch Praktikant:innen haben die Möglichkeit sich mit ihren Ideen einzubringen und weiterzuentwickeln. Dies führt zu einem sehr breit aufgestellten „bunten“ Büffet (vgl. Interview Cartus 2020). Krisen wie die Covid-19-Pandemie, aber auch alltägliche Probleme in Familie oder Schule können nach Bedarf besprochen und gelöst werden (vgl. Interview Cartus 2020). Auf diese Weise will das Kinderzentrum Vertrauen auf- und Ängste abbauen, schlussfolgert Herbert Cartus (vgl. Interview Cartus 2020). Der Wellritzhof soll stellvertretend auf das reagieren, was im inneren Westend zu kurz kommt: Im Hof wird saisonales Obst und Gemüse angebaut und zahlreiche Spielgeräte geben die Möglichkeit sich auszuleben. Auch außerhalb der Schulzeit wird ein abwechslungsreiches Ferienprogramm mit Workshops und Tagesausflügen angeboten, sodass auch die Umgebung von Wiesbaden erkundet werden kann (vgl Interview Dinges 2020). Der Wellritzhof fungiert in seiner Funktion als Zufluchtsort somit vor allem als Erweiterung des Lebensraumes für Kinder, indem diese das Gebäude und den Hinterhof ganz gezielt für sich nutzen können. Durch seine versteckte Lage im Viertel ist dieser Raum nicht für jeden frei zugänglich und dadurch entsteht ein Schutzraum. „Damit die Kinder nicht zu kurz kommen, brauchen die Menschen noch ein größeres Bewusstsein für die Interessen und Bedürfnisse der Kinder“ (Interview Cartus 2020), sagt Herbert Cartus. Solange dieses Bewusstsein nicht innerhalb des urbanen Raums vorhanden ist, werden weiterhin Zufluchtsorte wie das Kinderzentrum Wellritzhof benötigt.
[1] Die mobile Arbeit ist ein integraler Bestandteil der Arbeit des Kinder- und Jugendzentrums Georg-Buch-Haus. Das Ziel ist die offene Jugendarbeit auf den Plätzen des Stadtviertels, um für Kinder und Jugendliche als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und diverse Spielangebote anzubieten (vgl. Interview Dinges 2020).
[2] Die „Soziale Stadt“ ist Teil des Bund-Länder-Programms, das sich gezielt für strukturschwache, baulich benachteiligte Stadt- und Ortsteile einsetzt. Durch entsprechende Maßnahmen werden die Stadtteile unterstützt und aufgewertet (vgl. Wiesbaden 2020). Das innere Westend wurde 1999 in das Programm aufgenommen (vgl. Nachhaltige Stadtentwicklung Wiesbaden 2019).
[3] Lebensweltanalysen erfassen das soziale Umfeld und Aktionsräume von Kindern aus deren alltagsweltlicher Sicht. Die Ergebnisse bieten dann eine Grundlage für die sozialräumliche Kinder- und Jugendarbeit, indem Defizite und Problemlagen aufgezeigt und begreifbar gemacht werden (vgl Lebensweltanalyse Wild, wild West 2000).
[4] Im Unterschied zum alltagssprachlichen Raumbegriff, der sich vornehmlich auf physische Orte oder Plätze bezieht, zielt die Perspektive des Sozialraums nicht nur auf die materielle Beschaffenheit, sondern vor allem auf soziale Zusammenhänge ab, die einen Raum prägen (vgl. Kessl & Reutlinger 2010).
[5] The Specials: Ghost Town. Single (1981).
[6] Fasaga: Pogo in der Straßenbahn. Auf: Die Deutschen Kommen (1982).
[7] FLINT: steht für Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nicht-Binäre und Transsexuelle. Als ein sprechendes Beispiel für diese szeneinterne Auseinandersetzung kann auf einen Facebook-Post vom 08.03.2021 von Ronja Schwikowski, Geschäftsführerin des Fanzine „Plastic Bomb“, auf der dazugehörigen Facebook-Seite verwiesen werden (https://www.facebook.com/plasticbomb/ posts/2845797242329716; 27.04.2021).
[8] Knochenfabrik: Grüne Haare. Auf: Ameisenstaat (1997).
[9] An dieser Stelle wird bewusst ein ästhetisches Klischee aufgegriffen. Mode ist im Punk ein eher untergeordnetes Thema. Das benannte Klischee kommt sicher nicht von ungefähr (vgl. Bilder der Sex Pistols, von The Casualties oder The Exploited), ist allerdings eher im Kontext der britischen Hardcorepunkszene ab 1980 zu verorten und durch geframte Medienberichterstattung verbreitet worden (vgl. O’Hara 2001, 43–58).
[10] Hans-A-Plast: Rock’n’Roll Freitag. Auf: Hans-A-Plast (1979).
[11] Knochenfabrik: Obdachlos & trotzdem sexy. Auf: Cooler Parkplatz (1998).
Literatur
Amt für Statistik und Stadtforschung Wiesbaden (2020). Stadtteilprofile 2020. Ortsbezirk Westend, Bleichstraße. https://www.wiesbaden.de/medienzentral/dok/leben/stadtportrait/1202_08Westend.pdf [10.05.2021]
Aslan, Erdal (2019). Der Kinderflüsterer von Wiesbaden sagt Tschüss: Herbert Cartus vom Kinderzentrum geht nach 33 Jahren in den Ruhestand. Mensch Westend, Oktober 2019 (61), 8–9.
de Certeau, Michel (1988). Gehen in der Stadt. In: Ders. Kunst des Handelns (179–208). Berlin: Merve.
Deinet, Ulrich (2010). Lebensweltanalyse – ein Beispiel raumbezogener Methoden aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit. In: Kessl, Fabian & Reutlinger, Christian (Hg.). Sozialraum. Eine Einführung (59–74). Wiesbaden: VS.
Kessl, Fabian & Reutlinger, Christian (2010). (Sozial-)Raum – ein Bestimmungsversuch. In.: dies. (Hg.). Sozialraum. Eine Einführung (21–38). Wiesbaden: VS.
Emde, Karl (1939). Wiesbadener Straßen-ABC (Artikelserie im „Wiesbadener Tagblatt“ vom 28.8.1938 bis 4.11.1941). Wiesbaden: Wiesbadener Tagblatt.
Landeshauptstadt Wiesbaden (2019). Wiesbadener Sozialraumanalyse. Entwicklung der sozialen Bedarfslage in den Stadtteilen. Wiesbaden: o.V.
ttps://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft/sozialplanung-entwicklung/content/sozialraumanalyse.php [01.05.2021]
Lebensweltanalyse „Wild, wild, West“ (2000). Offene Arbeit mit Mädchen und Jungen im Stadtteil Westend in Wiesbaden. (Hg. v. Landeshauptstadt Wiesbaden, Amt für soziale Arbeit, Kinderzentrum im Georg-Buch-Haus. Wiesbaden: o.V.
Nachhaltige Stadtentwicklung Hessen (2021). Soziale Stadt: Wiesbaden – Inneres
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Mittermeier, Isabelle (2018). „Zeig mir deinen Lieblingsplatz“: Kinder beteiligen sich im Wellritzhof an Planung des Außenbereiches. Grösster Wunsch: Klettern. Mensch Westend, April 2018 (46). https://www.mensch-westend.de/wp-content/uploads/2018/04/20180412-Ausgabe-April-Mensch-Westend.pdf [12.05.2021].
Reutlinger, Christian (2009). Raumdeutungen. Rekonstruktion des Sozialraums „Schule“ und mitagierende Erforschung „unsichtbarer Bewältigungskarten“ als methodische Felder von Sozialraumforschung. In: Ulrich Deinet (Hg.). Methodenbuch Sozialraum (17–32). Wiesbaden: VS.
Russ, Sigrid (2005). Wiesbaden Stadtgestalt und Stadtentwicklung. Wiesbaden I.2.
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Stuz (2018). Ich bin im Garten, Schatz! https://www.stuz.de/2018/04/24/ich-bing-im-garten-schatz/ [24.03.2021].
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Zinnecker, Jürgen (2001). Stadtkids. Kinderleben zwischen Straße und Schule. Weinheim und München: Juventa-Verl.
Quellen
Interview Dinges (2020). Interview mit Conni Dinges, geführt am 01.07.2020 von Lena Rätz in Wiesbaden.
Interview Cartus (2020). Interview mit Herbert Cartus, geführt am 23.11.2020 von Lena Rätz in Mainz digital.
Interview Dinges (2021). Interview mit Conni Dinges, geführt am 10.05.2021 von Lena Rätz in Mainz digital.
Projekt Urbane Nischen. Protokoll zum Interview Conni Dinges vom 10.07.2020.